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DRV-Kleinboottest 2012

Die deutschen Kaderruderer waren am Wochenende in Köln gefordert, um sich in den Kleinbooten (Einer/ Zweier-ohne) für Plätze in den Mannschaftsbooten der Nationalmannschaft anzubieten. Mit starkem Aufgebot war der Ruderverein Saarbrücken unter Führung von Bundestrainer Uwe Bender vertreten.

Im Rennen der Frauen-Einer war Nina Wengert die Saarbrücker Vertreterin. Der WM-Siebten des vergangenen Jahres gelang ein hervorragender Vorlauf, den sie mit der drittschnellsten Zeit, 7:39,25min, aller Starterinnen hinter Carina Bär (Heilbronn, 7:35,60min) absolvierte. Im Halbfinale konnte Nina leider nicht an diese Leistung anknüpfen und vergab ihre gute Ausgangsposition mit Platz vier der sie nur zur Teilnahme am Finale B (Plätze 7-12) berechtigte. In diesem Rennen am Samstagnachmittag konnte sie das Tempo der Führenden Lisa Schmidla (Krefeld, 7:37,75min) und Julia Lier (Halle, 7:41,75min) von Beginn an nicht mitgehen, konnte sich jedoch mit einer Zeit von 7:43,75min auf Platz drei in diesem Rennen und so auf Platz neun der Gesamtabrechnung schieben. Im Doppelzweier-Testrennen von Sonntagvormittag wurde Nina zusammen mit Tina Manker, Gesamt-Elfte im Einer, zusammengesetzt, hier belegte das Duo dann den vierten Platz in einem recht weit auseinander gezogenen Feld. Wie sich die weiteren Perspektiven von Nina darstellen lässt sich noch nicht ganz abschätzen.

Ebenfalls im Einer, jedoch bei den Leichtgewichten war Anja Noske die Vertreterin des RV Saarbrücken. Die Vize-Weltmeisterin im Lgw.-Doppelzweier von 2010 kämpft in eben jener Bootsklasse, der einzigen bei den Leichtgewichts-Frauen um das Olympia-Ticket. Gleich im Vorlauf wurde ihr dabei die härteste Gegnerin zugelost: Marie-Louise Dräger (Rostock), die stärkste deutsche Ruderin im Leichtgewichts-Bereich der vergangenen Jahre. Und die Rostockerin konnte dem Rennen von Beginn an den Stempel aufdrücken. Anja blieb Platz zwei, der aber ebenfalls zu Start im A-Finale berechtigte. In diesem Rennen ging die Saarbrückerin offensiver vor und wollte Dräger in die Defensive zwingen. Eine kurzzeitige Führung von Anja wurde jedoch gekontert und Dräger schob sich ab Streckenmitte in Front und gewann mit 7:33,15min. Gegen Ende des Rennens wurde Anja dann noch von Lena Müller (Ulm, 7:37,15min) überspurtet, so dass für die Saarbrückerin nur Platz drei in 7:37,50min und somit eine schlechte Ausgangsposition für die Besetzung des Doppelzweiers blieb. Für das Doppelzweier-Testrennen wurde Anja mit Ihrer WM-Partnerin von 2010, Daniela Reimer (Potsdam), zusammengesetzt. Das Duo harmonierte auf Anhieb wieder gut miteinander und musste sich im Ziel nur knapp den beiden schnellsten Einerfahrerinnen, Dräger/ Müller, geschlagen geben. Dieser Rennausgang sollte für Noske die Nominierung für den ersten Weltcup in Belgrad bedeuten.

Die stärkste Saarbrücker Vertretung gab es im Leichtgewichts-Zweier der Männer. Der RV Saarbrücken schickte hier die erfahrenen Brüder-Kombinationen Jochen und Martin Kühner sowie Jost und Matthias Schömann-Finck an den Start, ebenso den U23-Ruderer Tobias Franzmann mit seinem Partner Can Temel (Hamburg). Vom Stützpunkt Saarbrücken verstärkte Christian Hochbruck (Karlstadt) zusammen mit Partner Jonas Schützeberg (Berlin) die Phalanx von der Saar. Der zweite Vorlauf sah eine Saarbrücker Stadtmeisterschaft mit allen drei Booten des RV Saarbrücken. Die Gebrüder Kühner konnten hier dominieren und den Sieg nach Hause fahren, während die Gebrüder Schömann-Finck Schwäche zeigten und sich am Ende noch von Franzmann/ Temel überspurten lassen mussten, die sich somit für das A-Finale qualifizierten. Der krankheitsgeschwächte Jost Schömann-Finck musste dann nach dem Rennen ärztlich behandelt werden. Schömann-Finck/ Schömann-Finck mussten daraufhin abgemeldet werden. Das Finale sah dann den erwarteten Kampf von Kühner/ Kühner gegen die Hamburger Kombination Seibt/ Wichert, der wie schon vor drei Wochen beim ersten nationalen Ausscheidungsrennen von den Hamburgern (6:28,15min) knapp vor den Saarbrückern (6:29,30min) gewonnen werden konnte. Hochbruck/ Schützeberg wurden hinter einem weiteren Boot aus Hamburg vierte (6:35,35min). Die U23-Mannschaft Franzmann/ Temel wurde schlussendlich sechste (6:44,30min), hatte aber mit dem Erreichen des A-Finals einen großen Erfolg errungen und sich in Richtung U23-WM sehr gut positioniert. Im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation deutet sich deutlich der Vierer Kühner/ Kühner/ Seibt/ Wichert an. Die weitere Saison von Hochbruck/ Schützeberg und insbesondere der Schömann-Finck-Brüder ist derweil noch unklar.

Alle Ergebnisse HIER im Internet

 

(msf)


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