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Platz 5 für Tobias Franzmann beim Ruder-Weltcup in Varese - Anja Noske Dritte bei Kleinboot-DM

Ein hartes und anstrengendes Wochenende liegt hinter den Saarbrücker Spitzenruderern. Sowohl beim Weltcup in Varese wie auch bei der Deutschen Kleinbootmeisterschaft in Köln ging es für die Kaderruderer des Deutschen Ruderverbandes um wichtige Weichenstellungen in Richtung Olympia.

Da der deutsche Leichtgewichts-Vierer sich im Mai noch für Olympia qualifizieren muss, wurde dieses Boot schon frühzeitig gebildet und statt zur Kleinboot-DM zu einem ersten Test mit internationalen Crews zum Weltcup nach Varese geschickt. Hier schlug sich die Crew mit Tobias Franzmann wacker gegen die anderen nicht-qualifizierten Crews. Das deutsche Team konnte mit souveränen Auftritten und schnellen Endspurts als einziges nicht-qualifiziertes Boot nach zwei zweiten Plätzen in Vorlauf und Halbfinale das A-Finale erreichen, womit die primäre Aufgabe erfolgreich erledigt wurde. Im A-Finale ging es dann gegen die Boote aus Tschechien, der Schweiz, China, den USA und den Niederlanden. In diesem Rennen gelang es der deutschen Crew dann aber leider nicht, die Ergebnisse der Vorrunden zu bestätigen und nur Sekunden hinter den Top-Crews ins Ziel zu kommen. Stattdessen hatten die Deutschen Mühe dem Feld zu folgen, das von den Schweizer Weltmeistern regelrecht dominiert wurde. Auf der zweiten Streckenhälfte war der Rückstand von Franzmann und Co. schon so groß geworden, dass auch der starke Endspurt der die Crew in den Vorrennen ausgezeichnet hatte, nur noch die Crew aus Tschechien in die Knie zwang. Rang fünf somit an die Deutschen, die aber sicher mit der Gesamtsituation nicht unzufrieden sind, da sie ihre Hauptgegner, die nicht-qualifizierten Boote, erst einmal hinter sich gelassen haben. An der Spitze des Feldes ging der Sieg an die Schweiz, gefolgt von China und den USA.

Was Tobias Franzmann schon gelang, der Sprung ins erste Boot des Deutschen Ruderverbandes, wollte seine Vereinskameradin Anja Noske bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Köln ebenfalls schaffen. Die Kleinbootsmeisterschaften dienen als zentrale Qualifikationsregatta für die Berufung in die Nationalmannschaft. Hier hatte es Anja Noske in der Hauptsache mit Marie-Louise Dräger (Rostock) und Ronja Fini Sturm (Brandenburg) zu tun, die alles daran setzen würden, ihre Plätze im olympischen Doppelzweier mit starken Leistungen im Einer zu verteidigen. Bis zum Finale lief alles nach Plan für Anja Noske, sowohl Vor-, Zwischenlauf wie auch das Halbfinale gewann sie souverän und kraftschonend. Am gestrigen Sonntag dann der große Showdown im Finale. Hier konnte sich Marie-Louise Dräger gleich vom Start weg einen leichten Vorsprung verschaffen, den sie mit all ihrer Routine stetig ausbaute. Wie Dräger suchten aber auch die anderen Sportlerinnen ihr Heil in der Flucht, so dass Anja Noske gleich zu Beginn etwas in die Defensive geriet. Zur Mitte des Rennens sahen Dräger und Sturm schon als sichere Gold- und Silbermedaillengewinnerinnen aus. Jedoch spielte Anja Noske auf der zweiten Streckenhälfte ihre physische Stärke aus und kämpfte sich zu Sturm zurück, die konnte sich jedoch dem Angriff erwehren und sich mit einer knappen Sekunde Vorsprung vor Anja Noske über die Ziellinie retten. Gold ging an Dräger, die somit ihren Titel verteidigte. Für Anja Noske war der dritte Platz im Hinblick auf Olympia sicher ein Rückschlag, hier wird man nun abwarten müssen, wie die Bundestrainer über den weiteren Weg des Doppelzweiers entscheiden. Dräger/ Sturm haben sich aber sicher einen „Matchball“ im Kampf um Olympia gesichert.

Neben Anja Noske war der RV Saarbrücken noch durch die U23-Ruderinnen Anne Beenken (Frauen Einer) und Eva Brünnen (Leichtgewichts-Frauen Einer) in Köln vertreten. Beide hatten eine schwierige Regatta zu überstehen. Anne Beenken fuhr nach gutem Vorlauf leider ein schwaches Viertelfinale, das ihr die Chancen auf die Top-12 und damit auch die allerletzten Hoffnungen Richtung Olympia nahm. Im Folgenden qualifizierte sie sich dann für das C-Finale und konnte dieses dann souverän gewinnen. In der Endabrechnung dann Platz 13 für die Saarbrücker Ruderin. Wie im letzten Jahr wird die Saison wohl in Richtung U23-WM gehen. Die U23-WM wäre auch ein Traum für Eva Brünnen, jedoch hatte die Saarbrücker Leichtgewichtsruderin bei starkem Seitenwind mit einem verkrampften Unterarm zu kämpfen, so dass sie in ihren Rennen nicht das umsetzen konnte, was sie sich vorgenommen hatte. Am Ende stand Rang vier im Finale D und damit der 21. Gesamtrang zu Buche. Hier muss man sehen, was die weiteren Regatten der Saison ergeben.

Weitere Informationen zum Weltcup unter www.worldrowing.com, zur Kleinboot-DM unter www.rudern.de und www.koelner-regatta-verband.de.

(msf)


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